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Schwarzrotes Freizeit-Wochenende im Grünen

Fast auf den Tag ein Jahr nach dem ersten Treffen, bleibt unsere kleine Tradition der Freizeittreffen stabil. Am vergangenen Wochnenende traf sich die FAU Ruhr-Ost zum gemütlichen Beisammensein auf dem Anwesen einer Bochumer Hofgemeinschaft.

Angesichts der Hitze und des geplanten Programms verzichteten wir dieses Mal auf körperliche Arbeiten und befassten uns stattdessen mit inhaltlichen Themen.
Hervorzuheben ist dabei die ausführliche Besprechung unserer individuellen Situationen; denn sowohl von der Arbeit, als auch persönlich, gab es viel zu erzählen. Zusammen suchten wir nach Wegen aus festgefahrenen Situationen und unterhielten uns über Perspektiven der Gewerkschafts- und Betriebsarbeit im Großen und Kleinen.
Es entstand ein Austausch, der so auf Arbeitstreffen wahrscheinlich gar nicht möglich wäre. Wir haben uns dabei auch überlegt wie wir kollektiv, auch über die Grenzen der Betriebszugehörigkeit hinaus, für einander gegen die Zumutungen der Arbeitgeber*innen einsetzen und unsere Kolleg*innen für gemeinsame Kämpfe gewinnen können.

Jede*r von uns kennt das: Idealerweise soll im liberalen Kapitalismus wichtige Entscheidungen für das Arbeitsleben und die Karriere jede*r einzeln treffen und die Konsequenzen daraus für sich (und möglicherweise Angehörige) tragen. Das nennt sich dann Eigenverantwortung. Unter Umständen können uns Freund*innen, Familie und vielleicht noch Arbeitkolleg*innen Ratschläge für wichtige Entscheidungen erteilen. In persönlichen Krisensituationen sind wir möglicherweise noch auf Job-Berater*innen, Psycholog*innen oder gar unsere Chef*innen angewiesen. Dass eine Gewerkschaft uns ebenfalls wichtige Impulse für diese Entscheidungen geben kann, haben wir an diesem Wochenende bewiesen. Gegenseitige Hilfe und Selbsthilfe sind schließlich Teil unserer Gewerkschaftskultur.

Außerdem freuten wir uns über das Wiedersehen mit FAU Genoss*innen vom, in Gründung befindlichen, Kollektivbetrieb „Vereinte Kräfte“. Der Betrieb für Haushaltshilfe entsteht gerade in Bochum. Hier könnt ihr euch näher darüber informieren: https://www.kollektive-initiative.de/. Um den Aufbau des Kollektivs zu unterstützen läuft derzeit eine crowdfunding Kampagne, die hier unterstützt werden kann: https://www.startnext.com/vereinte-kraefte

Es war ein schönes Treffen. Pünktlich zur Erdbeerernte, mit Grillabend und Übernachtung unter freiem Himmel. Wir freuen uns auf alle Interessierten und zukünftigen Genoss*innen und Mitstreiter*innen.

Bis zum nächsten Mal
Die FAU-Sektion Ruhr-Ost

„Hey Rider*in, heute schon Pause gemacht?“

Solidarische Grüße aus der Initiative „FAU östliches Ruhrgebiet“ an das Gorillas Workers Collective (@gorillasworkers) in Berlin

Die Frage nach der Pause haben wir Euren Kolleg*innen in Essen am vergangenen, sehr heißen Donnerstag gestellt. Wir haben Euren wilden Streik in Berlin zum Anlass genommen, um uns von den Arbeitsbedingungen Eurer Kolleg*innen an diesem ersten Ruhrgebiets-Standort selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Mit Kaltgetränken im Eiskübel, einem Planschbecken und Soli-Grüßen auf Papier ausgerüstet postierten wir uns zur Mittagszeit vor dem Warenlager an der Friedrich-List-Straße. Verteilt auf zwei Schichten hatten wir die Möglichkeit mit insgesamt etwa einem Dutzend Beschäftigten zu sprechen. Unter anderem konnten wir beobachten, dass die Arbeitsschutzmaßnahmen wie mit der heißen Nadel gestrickt scheinen. Eines unserer Gespräche wurde durch eine Whatsapp-Nachricht unterbrochen, in der den Beschäftigten mitten an diesem heißesten Tag der Woche kostenlose Versorgung mit Sonnenbrillen und Sonnencreme zugesagt wurde. Wenn man bedenkt, wie heiß es bereits in den vorangegangenen Tagen gewesen war, kann man durchaus schlussfolgern, dass die Bedürfnisse und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nicht zu den höheren Prioritäten der Verantwortlichen zählen.

Umso positiver überrascht waren Eure Kolleg*innen über unser Interesse an Ihrem Wohlbefinden und ihrer alltäglichen Arbeitssituation. Die bunte Auswahl an Kaltgetränken stellte für den Geschmack aller Beschäftigten etwas bereit.

Nach diesem erfolgreichen Besuch sind wir sehr motiviert, die Aktion in ähnlicher Weise zu wiederholen. Dies erscheint uns unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser Standort erst seit dem 07. Juni 2021 existiert sinnvoll, um auch in Zukunft die Auswirkungen der aktuellen Arbeitsbedingungen im Blick zu behalten und für die Beschäftigten als Ansprechpartner*innen vor Ort verfügbar zu sein.

Dank eines Tipps einer Kollegin haben wir uns am Folgetag übrigens direkt auch den brandneuen Standort von Gorillas in Bochum angesehen, auf den wir in absehbarer Zeit ebenfalls unsere Aufmerksamkeit richten werden.

Initiative für den Aufbau der FAU östliches Ruhrgebiet gestartet!

Seit einigen Wochen arbeitet ein ständig größer werdender Kreis von Leuten daran, den Aufbau der FAU im östlichen Ruhrgebiet voranzubringen.

In bester proletarischer Tradition fand sich ein Teil der Beteiligten kürzlich an einem sonnigen Sonntag in Witten an der Ruhr ein, um sich (besser) kennenzulernen. Nach dem Corona-Lockdown war es ein wahres Fest, wieder Gleichgesinnte in größerer Runde zu treffen.

Wir haben richtig Lust, auch mit dir zusammen, eine starke Basisgewerkschaft in unserer Region aufzubauen. Die aktuelle Krise führt uns umso deutlicher vor Augen, wie wichtig es ist, den Bossen nicht alleine ausgeliefert zu sein und die letzten Monate haben uns gezeigt, dass #BesserOrganisieren nötig und möglich ist.

Deswegen: komm auch du zur Freien Arbeiter*innen Union! Melde dich unter ruhr-ost@fau.org, wenn du aus Dortmund, Bochum, Witten oder umliegenden Städten kommst.